Haben wir Juden einen Stich?
Dass Juden aufgrund der Unsicherheitssituation sicherheitshalber keine Kippa tragen sollten, empfahl Felix Klein, der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung.
Der übliche Reflex folgte, "weil nicht sein kann, was nicht sein darf", schreibt Michael Wolffsohn in der Jüdischen Allgemeinen (29. Mai 2019). Doch, tönte es im amtlich deutschen Chor gegen den Amtsträger Klein: Juden seien in Deutschland sicher. Schöne neue Wunschwelt.
Die "Bild"-Zeitung und ihr Chef Julian Reichelt, immer wieder als echte Juden‐ und Israelfreunde bewährt, empfahlen den Lesern, als Zeichen der Solidarität demonstrativ eine Kippa zu tragen:
Wenn auch nur einer in unserem Land nicht Kippa tragen kann, ohne sich in Gefahr zu bringen, kann die Antwort nur lauten, dass wir alle Kippa tragen.
— Julian Reichelt (@jreichelt) May 26, 2019
Die Kippa gehört zu Deutschland!
Deswegen druckt @BILD morgen die Kippa zum Ausschneiden auf Seite 1. pic.twitter.com/h3U9anRDZA
Es folgte über Twitter und andere Plattformen Protest von Juden gegen die Judenfreunde von Bild.
Wir jammern, wenn man uns attackiert. Wir jammern, wenn uns sogenannte Freunde im Stich lassen. Wir jammern, wenn uns echte Freunde nicht im Stich lassen. Haben wir einen Stich?
Zum Kommentar in der Jüdischen Allgemeinen geht es hier