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Für einen Frieden werden alle Beteiligten mehr politische Fantasie aufbringen müssen

Der russische Präsident Wladimir Putin braucht Geld aus Deutschland, Deutschland und die Welt brauchen Putins Gas und Öl.

Davon ausgehend dürfte es einen Deal geben, der zumindest zu einem Waffenstillstand, also zum Ende des Blutbades, zum Ende von Flucht und Vertreibung führt. Dann haben Politik und Frieden wieder eine Chance.

Dass sich Bundeskanzler Olaf Scholz dieser Tage auch öffentlich vehement einem vollständigen Energie-Einfuhrstopp aus Russland widersetzt, macht die Vermutung eines solchen Deals umso wahrscheinlicher.

So könnten alle ihr Gesicht wahren

Für einen echten Frieden werden allerdings alle Beteiligten mehr politische Fantasie als bisher aufbringen müssen. Denkbar wäre der Umbau der Ukraine in eine „Bundesrepublik Ukraine“ mit den Bundesländern West-Ukraine, Krim, Luhansk und Donezk. Die Separatistengebiete blieben einerseits bei der Ukraine, wären aber autonom – und alle könnten ihr Gesicht wahren.

Zwischenruf in der WELT vom 9. März 2022