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Deutschland ohne USA weltpolitisch kaum wirksam

Wenn wir uns heute an den D-Day erinnern, sollte Dankbarkeit für die Befreiung von dem verbrecherischen Hitler-Regime im Vordergrund stehen.

Ein großer Teil der Deutschen habe das Kriegsende ein Jahr später zwar als Niederlage empfunden, sagte Michael Wolffsohn im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am 06. Juni 2019. "Heute betrachten wir dies aber als Befreiung. Die Deutschen sollten Dankbarkeit verspüren gegenüber den USA, die diese alliierte Landung zum Erfolg geführt haben. Dankbarkeit für die Demokratie, für die Freiheit, für unseren Wohlstand. All das hätten wir ohne die Vereinigten Staaten nicht erreichen können."

Die Lehren aus dem D-Day seien ganz klar, sagte der Historiker: "Deutschland kann heute ohne die USA keine dauerhaft wirksame internationale Rolle spielen - und konnte dies auch früher nicht. Zwei Mal hat Deutschland im 20. Jahrhundert den katastrophalen Fehler begangen, in einem Anfall von Dummheit, Dünkel und Verbrechertum die USA in einen Krieg zu ziehen. Heute ist Deutschland zwar wieder die stärkste Nation auf dem europäischen Kontinent, aber ohne die USA kann sie weltpolitisch nichts erreichen."

Vor genau 75 Jahren, am 06. Juni 1944,  waren die Alliierten unter Führung der USA an der Küste der Normandie gelandet und hatten die Westfront gegen Nazi-Deutschland eröffnet. Gemeinsam mit der Roten Armee im Osten wurde Deutschland in weniger als einem Jahr besiegt und kapitulierte am 08. Mai 1945.

Das dpa-Interview, übernommen u.a. von der Süddeutschen Zeitung, finden Sie hier