Törichte Spionage
Ein BND-Mitarbeiter steht im Verdacht, im Auftrag eines US-Geheimdienstes den NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages ausspioniert zu haben. Der US-Radiosender NBC befragte dazu am 07. Juli 2014 Michael Wolffsohn.
Der Historiker stellte die Frage, ob Deutschland tatsächlich nicht in den USA spioniere, etwa in den Bereichen Wirtschaft oder Politik. Das sei international üblich, auch wenn es den Bürgern nicht gefalle.
Wolffsohn nannte das Ausspionieren des NSA-Untersuchungsausschusses durch US-Geheimdienste "töricht". Um etwas über die Ausschussmitglieder und ihre Meinungen zu erfahren, könne man auch deutsche Zeitungen lesen. Dies sei preisgünstiger und mindestens ebenso informativ.
Der Experte kritisierte, dass sich die deutsche Öffentlichkeit und Politik seit dem Vietnamkrieg gerne und oft über die USA aufregten. Sie regten sich aber wieder ab, wenn sie schmerzlich daran erinnert würden, wie sehr Deutschland der US-Hilfe bedürfe, um islamistischen Terror abzuwehren.