Die Symbolik des 9. November

Der Fall der Mauer am 9. November 1989 kann symbolisch als "Läuterung einer Nation" verstanden werden.

Das sagte Michael Wolffsohn am 25. Jahrestag des historischen Ereignisses, am 9. November 2014, im Deutschlandfunk.

Dass der 9. November in der Geschichte der Deutschen eine besondere Rolle spielt, folge einer inneren Logik, erläuterte der Historiker. Die Ereignisse am 9. November 1918 (Novemberrevolution, Abdankung des Kaisers), 1923 (Hitlers Putschversuch) und 1938 (Reichspogromnacht) hingen miteinander zusammen.

Dass auch der Mauerfall 1989 auf dieses Schicksalsdatum falle, werde von manchen als "Gottes Werk" gesehen. Ihm als faktenorientiertem Historiker falle das schwer, so Wolffsohn. Die Symbolik des Datums sei aber eindeutig: "Jeder Mensch ist gut und schlecht. Jede Nation ist gut und schlecht." Der 9. November 1989 symbolisiere die Auferstehung aus der "Urschande der deutschen Geschichte" und eine "Rückkehr zur Normalität des menschlichen Seins".

Den Beitrag zum Nachhören finden Sie hier