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Wolffsohn entzieht sich jeder Vereinnahmung konsequent und dickköpfig. Er mag das nicht, das »diplomatische Ver- und Übermitteln oder das verdeckende Überzuckern«, er ist weder Befehlsempfänger noch Diplomat sondern Professor geworden, weil das von "profiteri" komme - von "Bekennen".

Cora Stephan in der "Welt"

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Es gibt viele historische Quellen für Antisemitismus

Der Nahost-Konflikt ist bei weitem nicht die einzige Ursache für den heutigen Antisemitismus.

Bei den Linken hat sich bereits Urvater Karl Marx, obwohl aus einer jüdischen Familie stammend, antisemitisch geäußert. Sein berühmter Aufsatz „Zur Judenfrage“ strotzt vor Antisemitismen.

In der real existierenden Linken, beginnend mit der Sowjetunion, wurden kommunistische Veteranen in Machtkämpfen liquidiert, unter ihnen viele Juden.

Bei der Neuen Linken in Westeuropa war es ab Mitte der 1960er Jahre die Identifikation mit der Dritten Welt, der entkolonialisierten Welt. Die Palästinenser wurden von linken Anführern wie Daniel Cohn-Bendit als Opfer der „schlimmen Zionisten“ gesehen und in ihrem Kampf gegen Israel unterstützt.

Bereits der frühe Islam und das Urchristentum sind antijüdisch

Neben dem weiterhin lebendigen rechtsextremistischen Antisemitismus gibt es den militanten Islam, der bereits in seiner Frühphase deutlich antijüdisch auftritt. Das lässt sich sowohl im Koran als auch in der mündlichen Überlieferung (Hadith) klar belegen.

Im geschichtlichen Kontext kann man das als polemischen Ablösungsprozess der Religionen erklären: Das Christentum distanzierte sich vom Judentum, und der Islam grenzte sich von Christentum und Judentum ab. Um sich als neue Religion zu etablieren, „musste“ der Islam faktisch auch antijüdisch und antichristlich sein.

Diese historisch geprägte Einstellung bringt zusammen mit dem Nahost-Konflikt die explosive Mischung des sehr gefährlichen antijüdischen Islam hervor, wie wir sie heute erleben. Natürlich sind nicht alle Muslime anti-jüdisch und anti-israelisch, aber die Gefahr für uns Juden ist real.

Gespräch mit Maya Zehen bei Mena-Watch – Der unabhängige Nahost-Thinktank, 20. September 2023

Kurzfassung auf Youtube (34 Minuten)

Langfassung auf Youtube (1:05 Stunden)