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Wolffsohn entzieht sich jeder Vereinnahmung konsequent und dickköpfig. Er mag das nicht, das »diplomatische Ver- und Übermitteln oder das verdeckende Überzuckern«, er ist weder Befehlsempfänger noch Diplomat sondern Professor geworden, weil das von "profiteri" komme - von "Bekennen".

Cora Stephan in der "Welt"

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Haust du mich, hau ich dich – das ist keine Politik

Nach der Tötung des Hamas-Chefs Ismail Hanija in Teheran droht der Iran den Israelis mit einer „harten Bestrafung“.

Dieses übliche Denken gleicht dem Kinderspiel im Sandkasten: Haust Du mich, hau ich Dich. Das ist keine Politik. Es wird höchste Zeit für beide Seiten, über Politik nachzudenken.

Die iranische Seite muss sich im Klaren sein, dass sie Israel nicht vernichten kann. Das gilt erst recht für die palästinensische Seite. Egal, ob Israel recht hat oder die Palästinenser: Der Gazastreifen liegt in Schutt und Asche. Das Ergebnis macht klar: Mit dieser Politik kommen die Palästinenser auch nicht weiter. Es ist höchste Zeit, gerade in dieser scheinbar (also nicht wirklich) aussichtslosen Situation nachzudenken, was man politisch erreichen kann.

Natürlich haben die Iraner Möglichkeiten, militärisch zurückzuschlagen. Sie können Raketen einsetzen, aber die sind mehrfach abgefangen worden, wie wir am 13. April gesehen haben. Die Iraner können die Hisbollah aktivieren, aber die würde damit Selbstmord begehen. Die Iraner können Syrien aktivieren, dann wird es Syrien an den Kragen gehen. Sie können die Huthis in Jemen aktivieren, aber was bringt das – gar nichts.

Interview mit WELT am 31. Juli 2024