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Wolffsohn entzieht sich jeder Vereinnahmung konsequent und dickköpfig. Er mag das nicht, das »diplomatische Ver- und Übermitteln oder das verdeckende Überzuckern«, er ist weder Befehlsempfänger noch Diplomat sondern Professor geworden, weil das von "profiteri" komme - von "Bekennen".

Cora Stephan in der "Welt"

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Warum Willy Brandts Kniefall seine Wirkung auf die Polen verfehlte

Der Warschauer Kniefall von Bundeskanzler Willy Brandt ist ein wunderbares Symbol, aber ein zur damaligen Zeit völlig falsches Symbol an die Adressaten.

Denn nicht auf das Symbol, sondern auf die Wirkung komme es an, sagte Michael Wolffsohn in der TV-Sendung alpha-demokratie: Symbole in der Politik.

Die Wirkung des Kniefalls auf die polnische Bevölkerung sei damals ausgeblieben, so der Historiker und Publizist. Einen Grund dafür glaubt er darin gefunden zu haben, dass Willy Brandt, wie auch anderen Politikern, ein Missverständnis unterlaufen sei. Er habe den Aufstand im jüdischen Ghetto von Warschau 1943 mit dem Aufstand der Warschauer Bevölkerung 1944 verwechselt.

Warum erlangte der Kniefall von Warschau international nie die Bedeutung wie in Deutschland? Warum brauchen wir trotzdem politische Symbole? Brauchen Demokratien andere Symbole als Diktaturen? Diese und weitere Fragen klärt Moderator Tilman Seiler im Gespräch mit Michael Wolffsohn.

Die Sendung wurde am 7. Dezember 2020, dem 50. Jahrestag von Brandts Kniefall, auf ARD-alpha ausgestrahlt. Sie ist noch bis 8. Dezember 2025 in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks abrufbar.