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Wolffsohn entzieht sich jeder Vereinnahmung konsequent und dickköpfig. Er mag das nicht, das »diplomatische Ver- und Übermitteln oder das verdeckende Überzuckern«, er ist weder Befehlsempfänger noch Diplomat sondern Professor geworden, weil das von "profiteri" komme - von "Bekennen".

Cora Stephan in der "Welt"

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Frieden durch Föderalismus

Die Zweistaaten-Lösung ist eine politische Totgeburt. Damit Israelis und Palästinenser friedlich zusammenleben können, braucht es neue Ideen.

Ein Vorschlag: Zwei Bundesstaaten – Israel und Palästina – bilden einen Staatenbund "Israel-Palästina" als Wirtschafts-, Zoll-, Währungs- und Finanzunion. Der Ansatz entspricht dem der Europäischen Integration. Damit sich die einstigen und potenziellen Feinde nicht wieder ineinander verbeißen, werden sie mit- und ineinander verzahnt. Feindseligkeiten würden so für jede Seite zumindest ökonomischer Selbstmord. Frieden würde durch Föderalismus herrschen, es wäre eine Vernunft-, keine Liebesheirat.

Eine Utopie? Eine solche Lösung wäre allemal besser als Dauerkrieg. Es gibt zudem Vernunftehen, die zu Liebe führten. Die bisherigen "Lösungen" führen in den Abgrund. Es ist Zeit zum Umdenken.

Beitrag in der WELT vom 14. Juni 2021, Seite 2 (bisher nur in der Print-Ausgabe)