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Wolffsohn entzieht sich jeder Vereinnahmung konsequent und dickköpfig. Er mag das nicht, das »diplomatische Ver- und Übermitteln oder das verdeckende Überzuckern«, er ist weder Befehlsempfänger noch Diplomat sondern Professor geworden, weil das von "profiteri" komme - von "Bekennen".

Cora Stephan in der "Welt"

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Wird hier "Judenpolizei" gespielt?

Faktisches zum Streit um den deutschen Lyriker und Publizisten Max Czollek – und zu der ewigen Debatte um die Frage: Wer ist Jude?

Der Lyriker Max Czollek behauptet, er sei ein Jude. Objektiv, religionsgesetzlich, ist er keiner, denn gemäß der Halacha ist Jude, wer als Kind einer jüdischen Mutter geboren wurde – oder wer zum Judentum konvertiert. Max Czollek ist "Großvater-Jude", und solche "Juden" sieht die Halacha nicht vor.

Der Schriftsteller Maxim Biller, der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, und der WELT-Journalist Jacques Schuster sehen das genauso. Doch Czollek fühlte sich vom Zutreffenden getroffen. Er warf Biller vor, "Judenpolizei" zu spielen. Das ist falsch.

Der Mensch wird als Jude weder besser noch schlechter, weder klüger noch dümmer. Sei, was und wer du bist, und: Du sollst nicht lügen...

Beitrag im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung vom 10. September 2021, Seite 30, oder hier online für registrierte Nutzer