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Wolffsohn entzieht sich jeder Vereinnahmung konsequent und dickköpfig. Er mag das nicht, das »diplomatische Ver- und Übermitteln oder das verdeckende Überzuckern«, er ist weder Befehlsempfänger noch Diplomat sondern Professor geworden, weil das von "profiteri" komme - von "Bekennen".

Cora Stephan in der "Welt"

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Fackelzüge gab es schon vor den Nazis

Warum Wehrmachtsvergleiche beim Großen Zapfenstreich der Bundeswehr deplatziert sind.

Frage: Fackeln vor dem Reichstag, Karabiner aus dem Zweiten Weltkrieg, Stahlhelme – bei vielen Bundesbürgern weckt der Große Zapfenstreich ungute Assoziationen. (...) Halten Sie die Form dieses Zeremoniells noch für zeitgemäß?

Wolffsohn: Im Einsatz trägt der Soldat Stahlhelm, und daher ist es vollkommen okay, wenn dieser Stahlhelm auch bei der Erinnerung an den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr getragen wird. Die Fackeln geben dem Ganzen eine feierliche Atmosphäre. Wehrmachtsvergleiche halte ich für vollkommen deplatziert. Es gab vor den Nazis Fackelzüge, während der Nazizeit und auch danach. Es gibt immer alte Zöpfe, die man abschneiden kann. Aber solche Reformen dürfen nicht von den Gegnern der Bundeswehr bestimmt werden, sie müssen aus der Armee selbst kommen.

Interview im Spiegel vom 16. Oktober 2022 oder online bei Spiegel+ (€)