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Wolffsohn entzieht sich jeder Vereinnahmung konsequent und dickköpfig. Er mag das nicht, das »diplomatische Ver- und Übermitteln oder das verdeckende Überzuckern«, er ist weder Befehlsempfänger noch Diplomat sondern Professor geworden, weil das von "profiteri" komme - von "Bekennen".

Cora Stephan in der "Welt"

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Warum es gut ist, dass die Schmähplastik in Wittenberg bleiben darf

Die als Wittenberger "Judensau" bekannte Schmähplastik darf weiter an der Stadtkirche der Lutherstadt bleiben.

"Ich kann nur aufatmen", sagt Michael Wolffsohn am 14. Juni 2022 in einem Radiointerview als Reaktion auf das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH). Er sei gegen jegliche Form der Geschichtsfälschung. "Man kann das was war, nicht ungeschehen machen." Es stehe außer Frage, dass die Schmähplastik eine "echte Sauerei ist". Doch die Gesellschaft sei gefordert, sich mit dieser Sichtweise des Christentums auf das Judentum auseinanderzusetzen, was nach einem Abmontieren des Reliefs nicht mehr hätte stattfinden können.

"Jede offene Gesellschaft besteht aus These und Gegenthese, die offen ausgetragen werden", ergänzt der Historiker und Publizist. Es mache keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken. "Das Ignorieren der Probleme löst die Probleme nicht."


Warum Michael Wolffsohn kein Befürworter der Cancel Culture ist, erläutert er ebenfalls im Interview mit SWR Aktuell