Politik statt Kunst – wie judenfeindlich soll der deutsche Kulturbetrieb noch werden?
Deutschlands Kulturbetrieb schafft sich gerade selbst ab, indem er sich zunehmend politisiert.
Das Fach Politik beherrschen Politiker aber besser als Fachfremde, die zudem Schmierentheater bieten.
Das neueste Beispiel ist schon vor ihrer diesjährigen Eröffnung die Kasseler Documenta. Die Leitung wurde dem Künstlerkollektiv Ruangrupa aus dem mehrheitlich muslimischen Indonesien anvertraut: Ausserwestliche Kunst, besonders aus Afrika, der Karibik und Nahost, sollte ins Blickfeld rücken, wobei – nach dem Willen der politischen Geldgeber aus Bund, Land und Stadt – kein Künstler aus dem megamultikulturellen Israel eingeladen worden ist.
Ein Doppelvorwurf steht jetzt in Kassel im Raum: Einige Ruangrupa-Mitglieder pflegten als Postkolonialisten enge Verbindungen zur israelfeindlichen Kampagne Boycott, Divestment and Sanctions (BDS). Unter den Eingeladenen seien nicht allein Kritiker israelischer Politik, sondern Gegner der Existenz Israels. Wer wiederum das Existenzrecht des jüdischen Staates bestreite, beraube die Juden ihrer einzig zuverlässigen Lebensversicherung und sei daher objektiv Antisemit – auch wenn er oder sie das subjektiv nicht sein wolle.