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Wolffsohn entzieht sich jeder Vereinnahmung konsequent und dickköpfig. Er mag das nicht, das »diplomatische Ver- und Übermitteln oder das verdeckende Überzuckern«, er ist weder Befehlsempfänger noch Diplomat sondern Professor geworden, weil das von "profiteri" komme - von "Bekennen".

Cora Stephan in der "Welt"

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Israel – „jüdischer Staat“ oder „Staat der Juden“?

Israel ist kein jüdischer Staat, was oft in Deutschland falsch formuliert wird. Es ist ein Staat der Juden.

Das ist ein ganz entscheidender Unterschied und keine Wortspielerei. Denn ein jüdischer Staat wäre inhaltlich das Gegenstück zur islamischen Republik Iran, wo also eben nur der Islam Staatsreligion ist, und das in einer sehr orthodoxen, um nicht zu sagen: fundamentalistischen Weise.

Der "Staat der Juden" heißt, dass selbstverständlich auch nicht-religiöse Juden ihren Platz in Israel haben. Die Auseinandersetzung, die jetzt in Israel stattfindet, geht nicht zuletzt über diese Frage: Soll Israel ein "jüdischer Staat" werden, was die Orthodoxen möchten, oder soll es ein "Staat der Juden" bleiben, also eine liberale, weltoffene Demokratie.

Interview mit dem evangelischen Sonntagsblatt vom 14. Mai 2023